Die Post restrukturiert ihr Filialsystem und schließt bundesweit zahlreiche Partneragenturen. Die Schließung der Filiale in Pattensen entnahmen wir im vergangenen Jahr der Presse. Das unsere Filiale im Sparmarkt in Vahrendorf einmal dazu gehören könnte, hätte sich niemand vorstellen können.

Fast täglich stehen uns, den Postkunden, von morgens 6.00 Uhr bis abends 20.00 Uhr die freundlichen Mitarbeiter des Spar Ladens zur Verfügung. An jedem Tag stapeln sich die Briefe und Pakete. Durchschnittlich 350 Kunden täglich werden bedient. Wie kommt die Post hier zu dem Schluss, die Filiale in Vahrendorf rentiert sich nicht und muss aus Rücksicht auf die Aktionäre geschlossen werden?

Gut 13.000 Standorte betreibt die Post derzeit in Deutschland, davon rund 6.000 eigene Filialen und 7.000 Postagenturen. Per Gesetz verpflichtet ist der Konzern aber nur zu 12.000 Filialen. Die überzähligen 1.000 Filialen werden derzeit abgebaut. Ersetzt werden soll die postalische Versorgung durch den Mobilen Post-Service. Wie dieses uns- den Kunden- gerecht werden soll, ist fraglich. Die Post hat sich verpflichtet, bis zum 31.12.2007 in zusammenhängend bebauten Wohngebieten von mind. 2.000 Einwohnern eine Filiale zu unterhalten.

Leider haben auf Bundesebene die CDU-regierten Länder Niedersachsen und Hessen einen neuen Antrag zur Liberalisierung des Postmarktes eingebracht. Darin wollen sie die Laufzeit der Exklusivlizenz der Deutschen Post, die Ende 2007 ausläuft, um zwei Jahre reduzieren. Ihr Ziel ist die vollständige Liberalisierung des Briefmarktes.

Dass hier nicht dem Wunsch der Bürger entsprochen wird, zeigt die Liste mit 2600 Unterschriften, die von den Ortsbürgermeistern aus Vahrendorf, Ehestorf und Sottorf und den Spar-Mitarbeitern organisiert wurde. Bürgermeister Dietmar Stadie gab unseren Anspruch auf eine Filiale in Vahrendorf weiter an das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Schriftlich und in vielen Gesprächen versuchte Bürgermeister Dietmar Stadie, die Deutsche Post AG von dem Bedarf der postalischen Versorgung von ca. 3000 Bürgern zu überzeugen. Um unseren Anspruch rechtlich zu klären, wurde die Regulierungsbehörde in Berlin eingeschaltet. Leider hat es auch hier keine positive Entscheidung gegeben. Gunda Rohde