Aus dem Landtag in Hannover

Statt für kleinere Klassen und mehr Ganztagsunterricht zu sorgen, führen CDU und FDP mit ihrer Schulreform der Dreigliedrigkeit Niedersachsen wieder in die 50er Jahre zurück. Die Zukunftschancen der jungen Generation dürfen nicht am Geldbeutel der Eltern scheitern. Das versprach die CDU in ihrem Wahlprogramm.

Fakt ist: Je größer das Einkommen der Eltern, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind auf ein Gymnasium geht. Die Landesregierung will, dass bereits nach der 4. Klasse entschieden wird, ob ein Kind das Abitur machen darf. Wer einmal auf der Haupt- oder Realschule ist, hat kaum noch Chancen zum Gymnasium zu wechseln.

Die Lernmittelfreiheit wurde abgeschafft. Pro Jahr und Kind müssen die Eltern nun beim Mietmodell ca.100 und beim Kauf bis zu 300 für Schulbücher bezahlen.

Die Landesregierung trickst bei der Unterrichtsversorgung indem Förderstunden gestrichen werden und Unterricht wegen Lehrermangel ausfällt. Die Klassen werden unter Wulf immer größer. Eine individuelle Förderung der Schüler ist dadurch unmöglich. "Die Grundschule ist die wichtigste Schulform. Sie schafft die Basis für die gesamte schulische Laufbahn unserer Kinder. (...) Die Grundschule setzt Maßstäbe. Sie muss entscheidend gestärkt werden." Das versprach die CDU in ihrem Wahlprogramm zur Landtagswahl 2003. Fakt ist: Die Landesregierung schwächt die Grundschule. Denn Kultusminister Busemann lässt in Zukunft auch pädagogische Laien Vertretungsunterricht erteilen. Als Oppositionspolitiker hatte Busemann noch im Landtag erklärt: "Unterricht und Betreuung müssen klar voneinander getrennt sein. Wir wollen, dass Unterricht von ausgebildeten Lehrern erteilt wird. Das gilt auch für Vertretungsstunden."

Diese Schulpolitik hat den Namen Reform nicht verdient. Reform hat etwas mit Erneuerung und Fortschritt zu tun. . Dieses kann man bei der CDU/FDP-Schulpolitik nicht erkennen.